2024-08-09
Seit ein paar Tagen stehe ich jeden Morgen um 5 Uhr auf und setze ich mich gleich an meinen dunkelbraunen Hobbit Schreibtisch, der aus den Sechzigern stammt. Ich nenne ihn so, da sein Vorbesitzer wie Hobbit in seinen herbstlichen Lebensjahren aussah. Diesen Schreibtisch liebe ich sehr, er zeigt Spuren des Daseins wie wir Menschen. Ob innerliche Kratzer in den Schubladen oder äußerliche Kratzer auf der Tischplatte, auch bunte Farbkleckse und eingetrockneten Wasserspritzer, bezeugen das miteinander mit Hobbit. Besonders gefällt mir das Schmetterlingsherz, was an der Unterseite der größten Schublade versteckt wurde. Der Graveure dieser Liebe hat als Erstes einen Schmetterling und in der Mitte der Schönheit das Herz mit den Buchstaben A &N versehen, sodass es hell auf dem dunklen Holz schimmert. Vielleicht wollte er mit seiner Liebe federleicht davonfliegen? Das ist jedoch eine andere Geschichte!
Zum Glück steht er nur drei Schritte von meinem Bett entfernt. Da ich so zwischen Augenaufschlagen und den ersten Bewegungen des noch verschlafenen Körpers etwas schusselig bin. Nachdem ich die strahlend lila Keramiklampe mit ihrem gelblichen Heiligenschein, die eher einer Vase aus der viktorianischen Epoche ähnelt als aus den Siebzigern hergestellten Massenwaren, an ihrem veralteten gräulich weißen Schalter anknipse und ihr milchiger Schein auf mein blaues Buch fällt, sprudeln tatsächlich sofort Wörter in diese Seiten vor mir. Das wundert mich jeden Tag aufs Neue, da ich sonst am frühen Morgen eher ein Morgenmuffel bin. Am liebsten schreibe ich mit meinem Druckbleistift, da ich ihn nicht anspitzen muss. Benutze ich einen einfachen Bleistift mit einer Mine, endet das Anspitzen meist in einem geschredderten Haufen, was einem Minenschlachtfeld gemischt mit Holzsplitter ähnelt.
Warum mache ich das?
Seit ich das Buch “Die unendliche Geschichte “von Michael Ende in meinen Kindertagen gelesen habe, möchte ich Schriftstellerin werden.
Ich dachte damals, dieser Schriftsteller weiß, wie man unendlich wird, da mich die Frage um die Sterblichkeit beschäftigt hat. Er hat mir diese Frage in seinem Abenteuer mit Bastian nicht beantwortet, jedoch mich dazu gebracht, statt mit Barbie oder Puppen zu spielen, lieber eine Schriftstellerin in ihrer geheimen Welt zu sein. Das erste Schriftsteller-Tagebuch war rot und mit Glitzer Sternchen versehen, an der Seite hatte es ein goldenes Schloss. Dort erlebte ich unendliche Kinderabenteuer.
Immer wieder habe ich seither nach Lust und Laune meine Geschehnisse im Kopf oder Erfahrungen aufgeschrieben. Dennoch wurde der Wunsch Schriftstellerin zu werden, durch die Aufgaben des Lebens erst mal tief in mein innerstes vergraben.
Wie vielleicht ein paar Leser von mir wissen, lebe ich seit einiger Zeit meine kreativen Fantasien in Bildern aus, die ich in meinen Accounts Facebook, Instagram zeige.
Im Laufe der Zeit hörte ich eine sehr leise immer wiederkehrende Stimme in mir, die tief aus dem Bauch zu meinen Ohren vordringt „Schreib Nicole, schreib!“ Erst ignorierte ich sie, da ein kleines Teufelchen in mir sofort Geschütze dagegen auffuhr, als ginge es um Leben und Tod. Heute weiß ich, es geht um seinen eigenen Tod. Wir sind noch im Zweikampf, um diesen Kampf zu gewinnen, mache ich diese morgendliche Schreibübung, die ich aus einem Buch von Dorothea Brande “Schriftsteller werden „habe. In dem schläfrigen Wachwerde zustand, schreibe ich anders, ungeschminkt, ohne nachzudenken und freier.
Mit Freude begann ich vor kurzer Zeit auch einen Fernlehrgang, um das Schreiben zu lernen und meinen Blog. Den ich zur weiteren Entfaltung meiner Liebe zur Kunst, ob in Worten oder Bildern verwenden werde.
Ich freue mich über jeden Leser und Kommentare.
For the past few days, I’ve been getting up every morning at 5 o’clock and immediately
sitting down at my dark brown Hobbit desk, which dates back to the sixties. I call it that because
its previous owner looked like a Hobbit in the autumn of his life. I love this desk dearly; it
shows the traces of existence, just like we humans do. Whether it’s the inner scratches in the
drawers or the outer scratches on the tabletop, even the colorful paint splatters and dried water
spots bear witness to the time spent together with the Hobbit. What I particularly like is the
butterfly heart hidden on the underside of the largest drawer. The engraver of this love first
carved a butterfly, and in the middle of its beauty, added a heart with the initials A & N, so that
it gleams brightly against the dark wood. Perhaps he wanted to fly away with his love, as light as
a feather? But that’s another story!
Luckily, it’s only three steps away from my bed, as I’m still a bit clumsy between opening my eyes
and making the first movements of my sleepy body. After I switch on the bright purple ceramic lamp
with its yellowish halo, which resembles a Victorian-era vase more than mass- produced goods from
the seventies, and its milky light falls on my blue book, words actually start flowing onto the
pages before me right away. This surprises me every day anew, as I am usually more of a morning
grouch. I prefer to write with my mechanical pencil because I don’t have to sharpen it. When I use
a regular pencil with lead, sharpening usually ends up in a shredded mess resembling a minefield
mixed with wood splinters.
Why do I do this?
Since reading the book The Neverending Story by Michael Ende during my childhood, I’ve wanted to
become a writer. Back then, I thought this writer knew how to become infinite, as the question of
mortality preoccupied me. He didn’t answer this question for me in his adventure with Bastian, but
he did inspire me to prefer being a writer in her secret world rather than playing with Barbie
dolls or puppets. My first writer’s diary was red and adorned with glittery stars, with a golden
lock on the side. In it, I experienced endless childhood adventures.
Ever since then, I’ve been writing down my thoughts or experiences whenever I felt like it.
Nevertheless, the desire to become a writer was first deeply buried within me by the tasks of life.
As some of my readers might know, I’ve been living out my creative fantasies in pictures for some
time now, which I share on my Facebook and Instagram accounts. Over time, I began to hear a very
quiet, recurring voice inside me, which rose from deep within my belly to my ears, saying, “Write,
Nicole, write!” At first, I ignored it because a little devil inside me immediately put up defenses
as if it were a matter of life and death. Today, I know it’s about his own death. We are still in a
duel, and to win this battle, I do this morning writing exercise that I got from Dorothea Brande’s
book Becoming a Writer. In the sleepy state of waking up, I write differently—unvarnished, without
thinking, and more freely.
Recently, I also began a correspondence course to learn how to write and started my blog, which I
will use to further develop my love for art, whether in words or pictures.
I welcome every reader and comment
NicoleReichle - 18:31:34 | Kommentar hinzufügen
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